Beihilfe zum Völkermord: Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier
Am 24. April jährt sich zum 100. Mal der Völkermord an den Armeniern in der Türkei. Jürgen Gottschlich, Mitbegründer der "taz" und Türkei-Korrespondent, wählt einen anderen Ansatz zur Aufarbeitung des Massakers als Rolf Hosfeld (ID-A 15/15). Unter dem provokanten Titel "Beihilfe zum Völkermord" rückt er deutlicher die Verantwortung Deutschlands als wichtigstem Bündnispartner der Türkei im 1. Weltkrieg in den Fokus und resümiert, dass ohne das Weltmachtstreben und die ökonomischen Interessen des Deutschen Reiches dieser Genozid hätte verhindert werden können. Seine Recherchen in türkischen und deutschen Archiven förderten neue Dokumente zutage, welche zwar die Bestürzung einzelner Deutscher dokumentieren, "doch die Stimmung an den verantwortlichen Stellen war eine andere". So schrieb z.B. Marineattaché Hans Humann, dass die Ausrottung der Armenier "hart, aber nützlich" sei. Ein aufklärendes, aus kritischer Sicht geschriebenes Sachbuch. Mit Anmerkungen, Literatur und Register. Neben dem o.g. Titel von Rolf Hosfeld: (2)